Freitag den 29.06.2012


Das war der Tag den hier auf den Campingplatz so schnell niemand vergessen sollte. Wir, das heißt ich, Nicole und unsere Tochter, kamen an diesem Freitag gegen 17:30 Uhr auf unserem Platz an und überlegten direkt, ob wir heute Abend noch den Grill anschmeißen sollten. Es sollte aber alles anders kommen. Es war kurz vor sieben als wir schon in einiger Entfernung grummeln am Himmel hörten. Das mit den grillen hatte sich somit auch erledigt.


Ich saß mit einigen Freunden bei uns an der Badestelle und wir genossen ein gemütliches Feierabend Bier als es langsam anfing zu regnen.

Naja ein jeder hat sich dann Richtung seines Platzes begeben um dem Regen auszuweichen. Der Regen nahm zu und Nicole sagte ich hole mal den Hasen unserer Tochter aus dem Freigehege. Dieses Vorhaben erwies sich schwerer als erwartet. Tiere haben doch ein anderes Gespür was bevorstehende Gefahren angeht.

Unser Hase hatte sich in die hinterste Ecke seines Geheges eingekrümmelt. Es dauerte ein wenig, bis es uns gelang ihn rauszuholen. Der Regen wurde heftiger und es zog merklich Wind auf. Nicole packte schließlich den Hasen ins Vorzelt und der Spuk begann.


Unser Pavillon, welchen wir uns gerade vor ein paar Wochen zugelegt hatten, begann sich beträchtlich zu bewegen. Ich rief Nicole zu, sie möge doch mal rauskommen. Ich hatte nicht mal ausgesprochen, da hob der Wind das Pavillon mitsamt den Gehwegplatten an. Geistesgegenwärtig klammerten wir beide uns jeweils an einen Pfosten und hielten es fest.

Ich kann Euch sagen, die 10 Minuten Live und mittendrin zu sein ist unbeschreiblich. Der Wind nahm enorm an Stärke zu und das Gewitter machte die Sache auch nicht einfacher. Ihr fragt euch bestimmt jetzt warum lasst ihr beiden das Ding nicht los und begebt euch in Sicherheit. Tja daran haben wir nicht gedacht. Einzig der Gedanke, dass uns das Pavillon ins Vorzelt fliegt ging uns durch den Kopf.


Ich habe Nicole noch nie so schreien gehört wie in diesen Momenten. Die Stärke des Windes verformte unseren Pavillon wie Streichhölzer. Ich sage euch, dort wo ich stand und das Pavillon festhielt, hatte ich freie Sicht auf den See und das war unbeschreiblich. Ich sah erst nur grau, fast kein Wasser, war wohl der Regen, dann die Wellen die dort auf einmal an den Strand ballerten. Wahnsinn, wo kommen die her und wie groß sind die und dann der Wind der dir den Regen und Hagel und was weiß ich noch ins Gesicht fegt. Ohne Worte, da fällt das Atmen schwer.


Es dauerte etwa 10 Minuten und so schnell der Wind kam war er auch wieder weg. Uns ist es gelungen den Pavillon festzuhalten, doch was da jetzt stand war nicht mehr zu erkennen. Da wirken Kräfte, das ist der Hammer. Ich fragte Nicole ob bei Ihr alles in Ordnung ist, doch sie sagte nur, Mike guck mal was mit den Booten passiert ist. Ich sah zum Steg und ich glaubte es nicht.

Da lag der Nasenbär umgekippt und schlug an den Steg. Die Boote welche nicht abgedeckt waren, standen eine Etage tiefer, soviel Wasser war da drin. Nicole rannte daraufhin sofort zu Rolf dessen Boot dort gegen den Steg knallte.


Ich sprang sofort in den See um die Taue des Bootes zu lösen, damit wir es vom Steg wegziehen konnten. Gemeinsam schaffte wir es, das Boot Richtung Strand zu ziehen. Es versammelten sich immer mehr Camper am Strand und man hörte von hier und da was alles passiert war. Dort sind Bäume auf Autos und Wohnwagen gekracht. Bei Rina wurde das komplette Vorzelt weggefegt, umgekippte Bäume überall.............


Nicole hat während wir aufgeräumt haben nach unser Tochter geschaut. Unsere Tochter war mit anderen Kinder zum Glück in einem Wohnwagen und haben DVD geschaut. Ich kann euch sagen, die Kinder haben von alledem nichts mitbekommen. Als sie jetzt das Ausmaß sahen, staunten sie nicht schlecht.


Zum Schluss sei erwähnt, dass es zum Glück keine Verletzten gab. Es belief sich lediglich auf Sachschäden welche in die Tausende gingen. Ich wünsche allen hier auf dem Campingplatz, dass so etwas nicht wieder passiert